Nein zum Keim
Die NÖ Landeskliniken-Holding startet eine neue Initiative, um vor den Gefahren durch Keime aufzuklären. Wesentlicher Bestandteil sind neue Hände-Desinfektionsmittelspender, die in den Eingangsbereichen aller Standorte aufgestellt wurden.
Unsere Hände – wie oft berühren wir im Laufe eines Tages Lebewesen und Dinge. Wir halten das Frühstücksbrot, wickeln das Baby, packen unsere Tasche, putzen uns die Nase, öffnen die Autotür, ergreifen fest das Lenkrad, schütteln Hände, gehen zwischendurch zur Toilette, tippen auf der Tastatur oder wischen am Touchpad, schieben den Einkaufswagen, streicheln den Hund und machen tausende andere Handgriffe. Interessant ist, womit unsere Hände dabei so in Berührung kommen – immer wieder auch mit Krankheitserregern, sogenannten Keimen, die wir dann auf alles übertragen, was wir anschließend berühren. Beim Händeschütteln oder über gemeinsam benutzte Gegenstände können Krankheitserreger wie Viren, die Erkältungskrankheiten auslösen, oder bakterielle Erreger einer Magen-Darm-Infektion leicht von Hand zu Hand gelangen. Berührt man mit den Händen dann das Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen. Viele ansteckende Krankheiten werden hauptsächlich über unsere Hände übertragen, erklärt Prim. Assoc. Prof. Dr. Christoph Aspöck, Leiter der Universitätsklinik für Hygiene und Mikrobiologie in St. Pölten: „Die Händedesinfektion mit Alkohol-basierten Mitteln ist in den Krankenhäusern die wichtigste Maßnahme in der Hände-Hygiene. Im Alltag außerhalb der Kliniken sind Händewaschen und die Pflege der Hände äußerst wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Verbreitung von Keimen.“
Händewaschen hilft
Wenn Sie sich im Alltag regelmäßig gründlich die Hände waschen, schützen Sie sich und andere vor vielen Krankheitserregern. Denn gründliches Händewaschen senkt die Anzahl der Keime an den Händen laut verschiedener Studien auf bis zu ein Tausendstel. Das gründliche Waschen mit Wasser und Seife kann beispielsweise das Durchfall-Risiko halbieren. Wichtig ist, die Hände nicht nur zu waschen, wenn sie sichtbar schmutzig sind. Denn die Krankheitserreger sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Wichtig ist aber auch, aus dem Händewaschen keine Glaubensfrage zu machen: Zu viel Händewaschen kann die Haut schädigen, wodurch die Hände noch leichter Krankheiten übertragen können.
Universitätsklinikum St. Pölten
Propst-Führer-Straße 4 3100 St. Pölten
Tel.: 02742/9004-0
www.stpoelten.lknoe.at
Hände-Desinfektion im Klinikum nötig
Anders als im Alltagsleben ist in Gesundheitseinrichtungen die Desinfektion der Hände der beste Schutz, betont Prim. Assoc. Prof. Dr. Christoph Aspöck: „Ob Patientinnen und Patienten, Besucher, Ärztinnen, Therapeuten, Pflegekräfte oder sonstige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Im Klinikum schützen wir uns und andere am besten durch die konsequente Desinfektion der Hände.“ Deshalb gibt es in den NÖ Kliniken in allen Patientenzimmern Spender mit Hände-Desinfektionsmittel. Auf Initiative von Landesrat Mag. Karl Wilfing stehen diese nun auch ergänzend in den Eingangsbereichen der Kliniken. Das Motto der neuen Initiative lautet: „Nein zum Keim“. Wilfing erklärt es so: „Die Hände sind der Hauptübertragungsweg von Infektionserregern. Händehygiene durch Desinfektion ist daher im Klinikum die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor Infektionen.“ Die Kampagne ruft dazu auf, beim Betreten und Verlassen eines Klinikums die Hände mit Desinfektionsmittel etwa 30 Sekunden lang gründlich einzureiben. Bei diesen Desinfektionsmittelspendern im Eingangsbereich erfährt man auch ganz genau, wie man sich die Hände richtig desinfiziert.
Informationen: www.nein-zum-keim.at
Richtig Hände waschen
- Halten Sie die Hände unter fließendes Wasser. Temperatur so, dass sie angenehm ist.
- Seifen Sie dann die Hände gründlich ein – Handinnenflächen, Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen. Denken Sie auch an die Fingernägel.
- Reiben Sie die Seife an allen Stellen sanft ein – etwa 20 Sekunden.
- Dann die Hände unter fließendem Wasser abspülen.
- Trocknen Sie anschließend die Hände sorgfältig ab, auch in den Fingerzwischenräumen. Wechseln Sie Händehandtücher regelmäßig aus und waschen Sie diese bei mindestens 60 Grad.
Waschen Sie sich die Hände!
Immer nach:
- dem Nach-Hause-Kommen
- dem Besuch der Toilette
- dem Wechseln von Windeln oder wenn Sie Ihrem Kind nach dem Toilettengang bei der Reinigung geholfen haben
- dem Naseputzen, Husten oder Niesen
- dem Kontakt mit Abfällen
- dem Kontakt mit Tieren, Tierfutter oder tierischem Abfall
Immer vor:
- den Mahlzeiten
- dem Hantieren mit Medikamenten oder Kosmetika
Immer vor und nach:
- der Zubereitung von Speisen sowie öfter zwischendurch, besonders wenn Sie rohes Fleisch verarbeitet haben
- dem Kontakt mit Kranken
- der Behandlung von Wunden
Quelle: www.infektionsschutz.de
Pilze, Viren, Bakterien
Unser Körper könnte ohne Mikroben gar nicht leben. Diese Kleinstlebenwesen, in erster Linie Bakterien, bevölkern unsere Haut, halten unseren Darm gesund, helfen bei der Verdauung und sind ein wichtiger Teil unserer Gesundheit. Die Forschung liefert laufend höchst spannende Fakten über die unsichtbar winzigen Wesen, die es in Milliardenzahlen auf und in unserem Körper gibt. Bestimmte Bakterien, Viren und Pilze können Krankheiten auslösen. Gegen bestimmte Bakterien helfen ausgewählte Antibiotika, die wiederum nichts gegen Viren ausrichten können. Gegen bestimmte Viruserkrankungen gibt es Impfungen, zum Beispiel gegen Grippe, Masern, Hepatitis A und B.