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Gut vorbereitet kuren
Der Antrag auf einen Kuraufenthalt wurde bewilligt. Einer das Leben verbessernden Zeit steht also nichts mehr im Wege. Wie bereitet man sich sinnvoll auf eine Kur vor? Was nehme ich mit und worauf kann ich verzichten?
Eines vorweg: Die Kur ist kein „Wellnessurlaub“, sondern eine medizinische Therapie. Der Aperitif vor dem Essen bleibt weg, auch Zigaretten, Handy und Computer sollten zuhause bleiben, wie auch alle anderen Stressfaktoren, die Ihnen üblicherweise das Leben schwer machen.
- Wohliges Umfeld: Der Gesundheit zuträglich ist, wenn Sie schon vor der Abreise überlegen, wie Sie Ihr Kurumfeld gestalten wollen. Ein nettes Ambiente, persönliche Dinge für ein gemütliches Zimmer, tun gut.
- Alleinsein genießen: Informieren Sie Familie, Freunde und Verwandte, dass Sie eine Zeitlang nicht erreichbar sind. Niemand wird Ihnen böse sein – genießen Sie während der Kur das ungestörte Nachruhen nach den Behandlungen. Ein paar gute Bücher, ein MP3-Player mit entspannender Musik – all das fördert das Loslassen vom Alltag. Wenn Sie wieder zuhause sind, müssen Sie ohnedies wieder funktionieren.
- Entspannen „dürfen“: Der tiefere Sinn eines drei- oder vierwöchigen Aufenthalts in neuer Umgebung und angenehmem Ambiente ist, sich anders zu verhalten als zuhause. Gesund eben. Das heißt auch, dass man sich für sich Zeit nehmen „darf“, ja, sogar muss. Die meisten Kurzentren bieten eine breite Auswahl an Entspannungstechniken, überlegen Sie, ob Sie eher ein Qigong- oder ein Gymnastik-Typ sind, ob Sie lieber Yoga oder kreatives Gestalten mögen.
- Richtiges Timing: Ihre erste Aufgabe – beim Antritt der Kur und nach der Erstuntersuchung – ist es, die Behandlungstermine so legen zu lassen, dass Sie nicht wieder in Teufels Küche kommen, also von einem Termin zum nächsten hetzen.
- Positive Lebenseinstellung: Genießen Sie, ob Sommer oder Winter, die Umgebung (in den Witterungen angepasster Kleidung!). Kurzentren sind durchwegs in eine wunderschöne Naturlandschaft eingebettet. Ein Umstand, der es erleichtert, im Einklang mit der Natur eine neue Form der Gelassenheit zu entdecken. Gehen Sie mit offenen Augen durch die Welt – genießen Sie das wohlige Umfeld, die Schönheiten der Natur und die Freundlichkeit der Menschen, die Sie betreuen.
- Balance: Ein balancierter Wechsel von aktiven und passiven Anwendungen wirkt sich auf Körper und Geist gleichermaßen positiv aus: Aktive Anwendungen sind zum Beispiel Heilgymnastik oder Qigong, während Massagen, Bäder und andere Anwendungen zu den passiven Therapien zählen. Achten Sie auch selbst darauf, dass diese Komponenten im Einklang stehen – und ergänzen Sie gegebenenfalls das Aktivitätsprogramm mit einem täglichen Spaziergang.
- Besuche: Die Kur ist eine gute Gelegenheit, nur jene Menschen zu empfangen, die Ihnen wirklich wichtig sind. Wimmeln Sie am besten alle „Pflichtbesucher“ schon im Voraus ab – meist sind dies ohnedies Menschen, die sich in Smalltalk üben wollen und Ihnen auch im Alltag üblicherweise die Energien abziehen.