Wohlfühlen
Die Beschaffenheit unseres Zuhauses entscheidet wesentlich darüber mit, ob wir uns gesund oder krank fühlen.
Ärzte predigen gerne, dass man nicht rauchen, nicht trinken, sich sportlich betätigen und ausgewogen ernähren soll. Aber selten wird man von einem Mediziner danach gefragt, wie man denn eigentlich wohnt. Dabei verbringen wir den Großteil unseres Lebens in unserem Zuhause, und wie dort die Räumlichkeiten beschaffen sind, kann über Wohlbefinden oder Krankheit entscheiden. Das soll nicht heißen, dass Menschen, die in einer Luxusvilla wohnen, gesünder sind als jene, die eine Einzimmerwohnung gemietet haben. Viel eher ist damit gemeint, ob das Raumklima ausgeglichen ist, ob Schimmel hinter den Schränken lauert, ob schadstoffbelastete Materialien verbaut wurden oder ob der Elektrosmog überhandnimmt. Vielen ist gar nicht bewusst, dass die Beschaffenheit ihres Zuhauses für Gesundheitsprobleme verantwortlich sein kann. Dabei kann jeder mit nur wenigen Kniffen sein Reich zu einem deutlich gesünderen Rückzugsort machen.
Land der (Alb)Träume
Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Damit das Schlafzimmer zum Ort der Träume und nicht der Albträume wird, gilt es einiges zu beachten: Elektrosmog ist kein Esoterikquatsch, sondern jene elektromagnetische Felder, die von Stromleitungen und elektronischen Geräten erzeugt werden. Einige Wissenschaftler sehen darin eine Gefahr für unsere Gesundheit. Vor allem die Konzentrationsfähigkeit und die Schlafeffizienz können dadurch gestört werden. Daher sollte man im Schlafzimmer auf Fernseher, Computer, Radiowecker und Co verzichten. Wer das nicht will oder aus Platzgründen nicht kann, der sollte sich einen separaten, zentralen Netzschalter anschaffen. Dann kann man mit einem einzigen Knopfdruck sämtliche Elektrogeräte vor dem Zubettgehen ausschalten. Experten raten von Halogenlampen ab, weil sie durch ihren Transformator ein besonders starkes Magnetfeld erzeugen. Vor dem Einschlafen müssen zudem Handys aus dem Schlafzimmer verbannt oder zumindest auf Flugmodus gestellt werden. Auch das Babyphon ist mit Vorsicht zu genießen: Falls Eltern oder ihre Kleinsten unter Schlafproblemen leiden, kann man versuchen, ob ein
Entfernen des Babyphons hilft.
Wie man sich bettet
Ein wenig klischeehaft, aber wahr ist der Spruch „Wie man sich bettet, so liegt man“. Ein massives Vollholzbett mit einer ergonomischen Matratze und passendem Lattenrost aus dem Fachgeschäft sind das Um und Auf für einen erholsamen Schlaf. Außerdem kann man so lästigen Rückenbeschwerden vorbeugen. Überdies ist es vor allem im Schlafzimmer wichtig, dass man vorwiegend Holzmöbel wählt, die nicht mit Lacken oder Ölen behandelt sind, die organische Lösungsmittel enthalten. Diese können – so besagen es diverse Studien – das Gehirn schädigen.
Ideal temperiert
Für eine ausreichende Nachtruhe bedarf es eines idealen Raumklimas. Eisige Winter und unerträgliche Sommer können für unruhige Nächte sorgen. Eine qualitative Wärmedämmung, installiert von Professionisten, kann das Zimmer auf Wohlfühltemperatur bringen. Des Weiteren sind zwei- oder dreifachverglaste Fenster ein Muss. Bei hoher Lärmbelastung raten Experten zu Lärmschutzfenstern. Außenrollos und andere Sonnenschutzmöglichkeiten können Hitze und Kälte fernhalten. Wem es im Sommer dennoch zu heiß wird, vor allem in Schlafzimmern im Dachgeschoß, der kann eine Klimaanlage andenken. Diese sollte man aber nur dazu nutzen, um den Raum vor dem Schlafen abzukühlen. In der Nacht könnte ihre Zugluft Verspannungen und Kopfschmerzen auslösen. Querlüften ist vor dem Schlafen und nach dem Aufstehen sinnvoll. Dazu öffnet man ein Fenster im Schlafzimmer sowie gleichzeitig ein gegenüberliegendes in einem anderen Raum für fünf Minuten. So wird abgestandene Luft durch frische ausgetauscht.
Das Reich der Kleinsten
Im Kinderzimmer sollte man noch ein paar Dinge mehr berücksichtigen. Zu Füßen sollte am besten ein naturbelassener Bodenbelag verlegt sein, wie Parkett oder Kork. Der glatte Belag ist leicht zu pflegen und nicht so hart wie Fliesen, damit sich Kinder, die stürzen, nicht allzu schwer verletzen. Das Zimmer sollte bunt und hell sein und dem Kind gefallen. Schreibtisch und Sessel müssen auf die Körpergröße des Kindes angepasst sein und „wachsen“ bestenfalls mit.
Im Badezimmer und in der Küche lauern die meisten Keime. Daher müssen sämtliche Oberflächen und Fugenbereiche stets gut zu reinigen sein. Das gelingt mit Essig und Zitronensäure auf sehr ökologische und günstige Weise. Um gegen Schädlinge anzukämpfen, helfen Fliegengitter und eine gute Vorratshaltung mit luftdicht verschlossenen Behältern.
Schimmel ist der größte Feind
Schimmel ist vor allem im Nassbereich ein Thema. Ein gut gedämmtes, regelmäßig gelüftetes Haus sollte theoretisch schimmelfrei sein. Sollte einem der unwillkommene Gast dennoch unterkommen, muss man sofort reagieren, damit sich die Sporen nicht verbreiten. Betroffene Stellen niemals trocken abreiben, da sich sonst die Sporen durch die Raumluft verteilen. Sollten Gegenstände befallen sein, wie Kleidung, Spielsachen oder Lebensmittel, muss man diese wegwerfen. Bei der Schimmelentfernung sollte man wegwerfbare Handschuhe und einen Atemschutz tragen. Der beste Schimmelkiller ist purer Alkohol, den man in der Apotheke bekommt. Das Gute: Er verdunstet sofort und ist weniger toxisch als Putzmittel aus dem Drogeriemarkt. Wer starken Schimmelbefall vermutet, der kommt nicht darum herum, einen Fachbetrieb mit der Schimmelentfernung und Sanierung zu beauftragen.
Informationen:
www.umweltberatung.at/themen-wohnen-gesund-wohnen, www.wohnnet.at/wohnen/lebensraeume/gesund-leben





