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Umziehen leicht gemacht

Rund 700.000 Österreicher wechseln jährlich ihren Wohnort. Damit der Umzug nicht zum Horrorerlebnis wird, hat GESUND&LEBEN die wichtigsten Tipps zusammengetragen.


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Ein häufig zitierter Satz Benjamin Franklins besagt: „Dreimal umziehen ist so schlimm wie einmal abbrennen.“ Der USA-Gründervater mag in vielen Belangen Großes geleistet haben, sein Zitat muss man aber nicht automatisch für bare Münze nehmen. Denn ein Umzug ist selten so schlimm wie prognostiziert. Klar, mit Arbeit ist ein solches Vorhaben durchaus verbunden, dafür wird man schlussendlich mit einem neuen Lebensabschnitt und ebenso neuen Abenteuern belohnt. Beachten sollte man dennoch einiges.

Wo fange ich an?

Für die meisten Übersiedelungswilligen lautet die größte Herausforderung: „Wo fange ich an?“ Abhilfe schafft eine To-do-Liste. Wer unstrukturiert und chaotisch umzieht, wird nämlich bald vor
lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Auf der Liste sollten nicht nur Vorhaben stehen, die unmittelbar mit dem Umzug zu tun haben, wie etwa die Schlüsselrückgabe oder das Ausmalen der neuen Wohnung. Wichtig sind bürokratische Erledigungen, die zu Problemen führen könnten, sollte man sie vergessen. Beispielsweise sollte man bei der Post einen Nachsendeauftrag beantragen und Abbuchungsaufträge auf seinem Bankkonto stornieren.  
Ein Vorteil am Umzug ist, dass er eine Gelegenheit zum Ausmisten bietet. Als Faustregel gilt: Von Gegenständen und Kleidungsstücken, die man in den letzten 24 Monaten nicht benützt hat, sollte man sich trennen: Man kann sie karikativen Einrichtungen spenden, verschenken oder das ein oder andere Teil am Flohmarkt oder im Internet verkaufen.
Dinge, die nicht im täglichen Gebrauch sind (wie Bücher, Winterklamotten, Weihnachtsschmuck etc.), sollte man bereits drei Monate vor dem tatsächlichen Umzug sukzessive in Kisten verpacken. Umzugskartons kann man in Möbelhäusern und Baumärkten kaufen, sie kosten ein bis drei Euro pro Stück – je nach Größe. Es lohnt sich, bei Supermärkten nach leeren, kostenlosen Kartons zu fragen, wie etwa Bananenkisten. Sämtliche Kartons sollte man beschriften, damit man beim Auspacken weiß, was sich worin befindet.

Stress & Vergnügen

Ein wenig knifflig wird es, wenn man sehr schwere, zerbrechliche oder heikle Umzugsgüter hat, wie ein Klavier oder ein Aquarium. Deren Transport muss gut geplant sein und gegebenenfalls von Fachfirmen übernommen werden. Am Abend vor der Übersiedelung sollten nur mehr lebensnotwendige Dinge herumstehen, wie Toilett­artikel und das Bett. Alles andere sollte bereits fix und fertig parat stehen, um ins Auto oder den Umzugswagen eingeladen werden zu können. Der Umzugstag sollte mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen, denn es stehen kräftezehrende Stunden bevor. Für den Umzugswagen sollte in unmittelbarer Nähe der alten und der neuen Wohnung eine Parkmöglichkeit sein. Falls nicht, kann man einige Tage vorher beim zuständigen Gemeindeamt einen solchen beantragen. Beim Ausladen der Kisten und Möbel sollte man diese umgehend in jenen Räumen abladen, wo man sie später benötigt.
Wenn die neue Wohnung nun eingerichtet ist und man es sich langsam darin gemütlich machen will, ist noch lange nicht alles erledigt. Ein Blick auf die To-do-Liste sollte das klarmachen. Beispielsweise muss man in der neuen Gemeinde seinen Hauptwohnsitz melden oder in einem neuen Bezirk ein neues Kennzeichen für sein KFZ beantragen. Nach allem Stress darf aber auch das Vergnügen nicht zu kurz kommen: Eine Einweihungsparty ist ein Muss, und zu der kann man auch gleich die neuen Nachbarn einladen.

To-do-Liste

Drei bis vier Monate vor dem Umzug

  • Nachmieter/Käufer suchen
  • Miet-/Kaufvertrag der neuen Wohnung unterschreiben
  • alte Wohnung kündigen
  • Angebote von Umzugsunternehmen anfragen und entscheiden, ob man den Umzug selbst oder mit Profis vornimmt
  • Telefon-/Internet-/TV-/Strom-/Gasanbieter/GIS etc. kündigen oder auf neue Wohnadresse ummelden
  • Zeitungsabos ummelden
  • Haushaltsversicherung rechtzeitig über den bevorstehenden Umzug informieren
  • rechtzeitige Anmeldung der Kinder in neuem Kindergarten/Schule/Hort
  • Sonderurlaub beim Arbeitgeber beantragen
  • Handwerker (Maler, Elektriker, Installateur, Bodenleger etc.) anfragen
  • Renovierung der alten und neuen Wohnung planen
  • neue Möbel bestellen (Lieferfristen beachten)

Zwei Monate vor dem Umzug

  • Do-it-Yourself-Umzug: Helfer suchen und Termin vereinbaren
  • eventuell Kastenwagen für Umzug mieten
  • Profi-Umzugsfirma: Termin vereinbaren
  • Renovierung der alten und neuen Wohnung starten
  • Vereinsmitgliedschaften, diverse Freizeittermine (Lauftreffs, Tennisplatzmiete etc.) aufkündigen
  • Wenn ein Klavier, ein Aquarium oder anderes kompliziertes Interieur umziehen soll: speziellen Transportservice bestellen
  • Bankeinzugs-Ermächtigungen bearbeiten
  • nach und nach wichtigen Einrichtungen/Firmen die neue Wohnadresse mitteilen (z. B. Finanzamt, Arbeitgeber, Versicherungsunternehmen, Krankenkasse, Geldinstitute)

 

Ein Monat vor dem Umzug

  • Sperrmülltermin vereinbaren
  • Keller, Garage, Schränke und Abstellräume ausräumen und ausmisten
  • Auf Ebay, Online-Flohmarkt oder im Kleinanzeigenblatt inserieren oder Sachen spenden/verschenken
  • Wenn Dinge behalten werden, aber nicht mitgenommen werden können: Lagerraum mieten
  • Nachsendeantrag bei der Post beauftragen
  • Zählerstand-Ablesungen vereinbaren
  • Heizkosten-/Wasser-/Stromabrechnung mit dem Vermieter oder Käufer klären
  • Packmaterial und Umzugskartons besorgen
  • eventuell Parkplatz für den Umzugswagen bestellen
  • Wohnungsübergabe und Abstandszahlung mit Nachmieter/Käufer schriftlich klären
  • Wohnungsübergabetermin vereinbaren
  • langsam Vorräte aufessen

Umzugswoche/nach dem Umzug

  • Snacks und Getränke für Umzugshelfer
  • Möbel aufbauen, Kartons ausräumen, putzen
  • Müll umweltgerecht entsorgen
  • Anmelden am Gemeindeamt des neuen Wohnortes
  • sich bei neuen Nachbarn vorstellen
  • Adressänderung in der Kfz-Zulassungsbescheinigung eintragen lassen und bei der Fahrzeugversicherung bekannt geben
  • Ab-/Anmeldung des Hundes
  • Adressänderung im Grundbuch
  • eventuell Parkerlaubnis beantragen